Geschlossene britische Lebensversicherungsfonds
spekulativ – risikoreich – ertragsschwach:Viel Rendite in Aussicht gestellt, wenig oder gar keine Ausschüttungen geleistet
Geschlossene britische Lebensversicherungsfonds
Unternehmensform: GmbH & Co. KG: Anleger beteiligen sich entweder direkt oder über Treuhänder als Kommanditisten
Mindesteinlage 10.000,- €
Anlageobjekt: TEP (Trade endowment policies) Britische Lebensversicherungen, die am Zweitmarkt gehandelt werdenCharakteristika
Es wird im Regelfall eine in Großbritannien ansässige Tochtergesellschaft der Fondsgesellschaft gegründet. Diese erwirbt Policen am Zweitmarkt. Sie hält diese bis zur Fälligkeit und streicht die Ablaufleistung ein oder betreibt mit den Policen Handel. Die Fondsgesellschaft kommt für die Versicherungsprämien auf.
Der Markt: Der Abwärtsstrudel
Bedingt durch den starken Rückgang der britischen Aktienkurse und Immobilienwerte ab 2007 verzeichneten die gehandelten Policen einen deutlichen Wertverfall. Der Handel mit britischen Lebensversicherungen brach 2008/2009 zusammen. Damit wurde das Geschäftsmodell als solches in Frage gestellt. In den darauffolgenden Jahren haben die Versicherungsgesellschaften teilweise in Anleihen umgeschichtet und leiden stark unter den historisch niedrigen Zinsen. Insofern können momentan auch mit Anleihen keine nennenswerten Renditen erzielt werden, da unserer Meinung nach die Versicherungsgesellschaften mit hohem Fremdkapitalanteil arbeiten und erstmal die Zinsen für die aufgenommenen Kredite bezahlen müssen. Insofern verwundert es nicht, dass die großen Lebensversicherungsfonds seit Erstauflage entweder gar nicht, oder nur in einem Jahr und dann auch nur in geringer Höhe ausgeschüttet haben.- König & Cie Britische Leben II – Renditefonds
- König & Cie Britische Leben III – Renditefonds
- MPC Rendite-Fonds Britische Leben plus II
Was Anlegern versprochen wurde
Mit Renditeaussichten von bis zu 8% p.a. wurden wurde den Anlegern das Produkt schmackhaft gemacht.Wie sieht die Realität aus?
Prognose und Realität!
Die bisher anvisierten Prognosen wurden weitgehend verfehlt. Hier sehen sie einige Belege für die wahre Performance von einigen Lebensversicherungsfonds.
Risiken bei der Beteiligung an britischen Lebensversicherungsfonds
Bitte beachten Sie, dass wir aufgrund der Komplexität die Risiken nur stichpunkartig darstellen können. Gerne helfen wir Ihnen direkt weiter und prüfen ihren individuellen Fall. Diesen Risiken sind unter anderem:
- Im schlimmsten Fall mögliche Insolvenz der Beteiligungsgesellschaft und dadurch Totalverlust der Einlage des Anlegers und u.U. Rückforderung gezahlter Ausschüttungen von Anlegern
- „Weichkosten“ gehen zunächst auf Ebene der Fondsgesellschaft verloren und dann auf Ebene der britischen Tochtergesellschaft; bei den gehaltenen Policen fallen wiederum die Verwaltungskosten auf Ebene der Versicherungsgesellschaft an. Die Rendite des Anlegers wird dadurch geschmälert.
- Keine oder eingeschränkte, mit erheblichen Verlusten verbundene Möglichkeit, die Kommanditbeteiligung am Zweitmarkt zu verkaufen
- Kein Garantiezins bei britischen Lebensversicherungen
- Hohes Verlustpotential durch erlaubte Aktienquote bis zu 100 %
- Britischer Aktienmarkt von 2007-2009 genauso wie britischer Immobilienmarkt deutlich eingebrochen; seitdem wieder erholt und 2014 ungefähr auf dem Niveau von 2007: heißt allerdings: Aktieninvestitionen und Immobilieninvestitionen haben in dieser Zeit im Regelfall keine oder nur geringe Rendite erzielt; Zinsniveau auch in GB nach Schritten der britischen Notenbank extrem niedrig
- Schlussbonus für Renditeerwartung ganz entscheidend, da Level des Schlussbonus häufig 50-60 % der tatsächlichen Auszahlung beträgt; „das Beste kommt zum Schluss“; durch Finanz- und Wirtschaftskrise stark reduziert
- Fremdkapital(risiko) im Regelfall auf Ebene Fondsgesellschaft und auf Ebene der britischen Lebensversicherungsgesellschaft
- Die Rendite, die die britische Lebensversicherungsgesellschaft erzielt, muss höher sein, als die Höhe der Kreditzinsen, die sie zahlen muss
- Kredite der Bank sind an Beleihungsgrenzen gekoppelt (z.B. 65 % des Portfolios) Sollten die Policenwerte unter diese Grenze absinken, müssen die Fondsgesellschaften Policen verkaufen; dadurch wird das Geschäftsmodell in Frage gestellt, da bereits erworbene Bonusansprüche wegfallen und der Schlussbonus nicht eingestrichen werden kann
- Wechselkursrisiko, Kommanditanteile werden in Euro und Policen werden in britischen Pfund geführt
- Risiko, dass Zweitmarkt „einfriert“ und Handel mit Policen nicht mehr betrieben werden kann (so z.B. 2008/2009 und ab Mitte 2011 zum Teil geschehen)
- Teilweise Blind Pool Risiken, d.h. es ist noch nicht klar, welche konkreten Policen, mit welcher Restlaufzeit etc. erworben werden
- Smoothing Verfahren wirkt sich über die Zeit unterschiedlich auf die Rendite aus
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