Commerzbank drängt Kunden weiterhin zu nachteiligen Geldanlagen
Erneut tritt die Commerzbank mit fragwürdigen Anlageempfehlungen an ihre Kunden ins Rampenlicht. So werden derzeit vorwiegend älteren Anlegern Lebensversicherungen mit langer Laufzeit und Verfallklausel für das Kapital empfohlen, was meist zu einem Totalverlust für die Kunden und einem hohen Gewinn für die Commerzbank führt. So wurde etwa einer 80-jährigen Dame empfohlen, ihre Anteile aus dem mündelsicheren HausInvest-Fonds, mit regelmäßig rund 6 Prozent Ausschüttung, zu verkaufen. Die frei gewordenen 90.000 Euro wurden dann auf Empfehlung der Commerzbank in eine Generali-Lebensversicherung gesteckt. Dort bekommt die Rentnerin jetzt deutlich weniger Ertrag als beim vorherigen HausInvest-Fonds und im Falle ihres Todes ist das gesamte Kapital vernichtet.
„Eine Unverschämtheit und ganz klar eine Beratung in eine schlechtere Anlage“, erklärt der Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht Helge Petersen aus Kiel. Für diese Beratung gab es keinerlei Handlungsbedarf, der bestehende Hausinvest-Fonds hätte weiterhin eine sichere Rendite ausgeschüttet. Für den Verkauf der Lebensversicherung jedoch kassiert die Commerzbank rund 10 Prozent Provision. „Meine Mandantin hat also aus einer völlig sicheren Anlage eine neue gekauft, bei der die Verzinsung schlechter ist und das Geld in absehbarer Zeit weg ist“, so Petersen weiter. Das liegt daran, dass bei der Versicherung das Kapital nicht mehr ausgezahlt wird. „Das ist ein Skandal und es melden sich immer mehr Betroffene bei uns, die von ähnlichen Fällen berichten“. Für Petersen reihen sich diese Fälle ein in eine lange Liste aus Vorfällen, in denen die Commerzbank falsche und anlegerschädigende Produkte vertreibt und dabei selber massiv verdient. Es seien hier nur die Hybridanleihe, diverse geschlossene Fonds, der Premium-Management-Immobilienanlagen-Fonds oder zuletzt die Griechenland-Anleihen genannt.
Rechtsanwalt Petersen empfiehlt potenziellen Anlegern bei solchen „Umtauschaktionen“ Vorsicht, da hier immer die Gefahr bestehe, dass der Bankberater bewusst zu einem anderen Produkt rate, um eine neue Provision für die „Neuinvestition“ einzustreichen. Zu den oben genannten Fällen der Generali-Lebensversicherungen bereitet die Kieler Kanzlei Helge Petersen & Collegen derzeit die ersten Klagen vor.