Wie „Die Welt“ am 13.04.2016 berichtete, räumt die Deka Bank über ihren Chef Michael Rüdiger Verbesserungspotential bei Aktienfonds ein. Man könne und wolle noch besser werden, so zitiert die Zeitung Rüdiger.
Deka Bank – 2015 ein besonders gutes Wertpapierjahr?
Für die Bank sei 2015 ein besonders gutes Wertpapierjahr gewesen. Der Berichterstattung der „Welt“ folgend muss jedoch bezweifelt werden, ob diese Aussage auch für die Käufer der Deka-Produkte zutreffen kann.
Schon seit einigen Jahren stünden die großen Aktienfonds AriDeka und Dekafonds in der Kritik. Die insgesamt knapp sieben Milliarden Euro, die Sparer in den beiden Produkten angelegt hätten, erführen eine nur unterdurchschnittliche Wertentwicklung. Eine Reihe von Kennzahlen weise darauf hin, dass Gebühren in Höhe von rund 1,5 % jährlich, die Anleger in den Fonds für das Fondsmanagement zu entrichten hätten, nur einem geringen Umfang von Managementeingriffen zur Optimierung der wirtschaftlichen Entwicklung der Fonds entgegenstünden.
Auch aus einem anderen Blickwinkel heraus rückten die Fonds in den Fokus: die Zusammensetzung der Portfolien decke sich laut Welt zu einem guten Teil mit dem jeweiligen Vergleichsindex.
„Index Huggers“, so nennen Branchen-Experten Fonds, welche ihren Index „umarmen“ anstatt den Versuch zu unternehmen, diesen Index deutlich zu übertreffen, können als sogenannte ETF (exchange trade fonds – Infos zu ETF hier) betrieben werden. Sie benötigen dann kein kostenintensives Fondsmanagement, weil sie durch mathematische Funktionen gesteuert werden können.
Diese Produkte erzeugen beim Erwerb nur geringe Vertriebsgebühren, da Personalkosten für ein Fonds-Management quasi gänzlich entfallen. Allerdings lassen sich dadurch auch kaum Provisionen in den Vertriebsweg einkalkulieren – womöglich ist das ein Grund, weswegen diese Produkte durch die allermeisten Banken und Vertriebsunternehmen kaum an Privatanleger vermittelt werden.
Werde kein eigenes Konzept zur Umsetzung von Anlageideen entwickelt, so sei der Kunde beim günstigeren Indexfonds besser aufgehoben, folgert die Welt im eingangs benannten Artikel. Der Sparer zahle bei diesen schließlich keine EUR 150 Managementgebühren pro Jahr je EUR 10.000 Anlagesumme.
Vorwürfe in diese Richtung weist Deka-Chef Michael Rüdiger laut Welt indes zurück – das ist ja auch sein Job. Man darf gespannt und interessiert die weiteren Prüfungen der BaFin in der Sache verfolgen, nachdem die Deka deren erste Fragen zum Sachverhalt beantwortet hat. Es wäre aus unserer Sicht wünschenswert, ist aber leider auf Grund der Erfahrung der Kanzlei Helge Petersen & Collegen mit Eingriffen der BaFin im Finanzanlagenmarkt-Bereich nicht unbedingt zu erwarten, dass die BaFin als marktbeaufsichtigendes Organ ihre umfangreichen Kompetenzen zur Wirkung bringt.
Für weitere Fragen zum Thema steht Ihnen das Team der Kanzlei Helge Petersen & Collegen gerne zur Verfügung.
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