Niederländische Gewerbeimmobilien – verbleibt es beim „Prinzip Hoffnung“?

Viele Anleger haben in den vergangenen Jahren auf Anraten ihrer Bank in niederländische Gewerbeimmobilien investiert. Die Versprechungen waren hoch.

„Sicherere Ausschüttungen und eine grundsolide Geldanlage habe man kaufen wollen“, so berichten viele Anleger. Doch trügt hier der Schein? Zumindest die aktuellen Handelswerte am Zweitmarkt scheinen bei einigen Beteiligungen ins Wanken zu geraten.

  • So notiert die Fondsbörse Deutschland den Immobilienfonds „Nordcapital Immobilienfonds Niederlande 10“ am 09.10.2014 mit einem Verkauf von nur 21 %.
    → meinzweitmarkt.de

    Etwas besser steht der Nordcapital Immobilienfonds Niederlande 11 mit einem Verkauf am 30.01.2015 zu 45 %.
    → meinzweitmarkt.de

    Der Nordcapital Immobilenfonds Niederlande 7 weist am 16.01.2015 einen Verkauf zu 31 % aus.
    → meinzweitmarkt.de

  • niederländische Gewerbeimmobilien
    Bild: fotolia © carsten jacobs

„Dabei wurde oftmals mit den attraktiven Standort in den Niederlanden und der langen Festmietzeit geworben. Vermeintlich eine sichere Sache dachten die Anleger“, so Petersen weiter.

Doch bestehen bei den Beteiligungen oftmals u.a. folgende aufklärungsbedürftige Risiken:

  • Es besteht eine Nachhaftung für die Anleger nach § 172 IV HGB.
  • Interessenkonflikte, die die Investoren benachteiligen können.
  • Keine Aufklärung über Rückvergütungen an die Bank durch Kick-Back Provisionen
  • Währungsrisiko
  • Totalverlustrisiko
  • Eingeschränkte Verkaufsmöglichkeit über den Zweitmarkt vor Ablauf der prognostizierten Anlagedauer

Niederländische Gewerbeimmobilien – Risiken verschwiegen?

Viele Risiken wurden bei dem Verkauf nach unserer Erfahrung oftmals verschwiegen. Wollten Sie ein hochspekulatives Produkt erwerben? Kannten sie die finanziellen Risiken der Beteiligung?

Der Kanzlei Helge Petersen & Collegen aus Kiel vermutet, dass ein wesentlicher Indikator die fondsinternen Kostenstrukturen sind. Gestützt wird diese Meinung auch durch Presseveröffentlichungen. So berichtete auch das „Manager Magazin“. Helge Petersen, Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht hierzu: „Richtig, neben dem Agio von in der Regel fünf Prozent fließen hinter dem Rücken der Anleger weitaus mehr Gelder. So erhalten Banken, Sparkassen und freie Vermittler zum Teil noch einmal 5 bis 15 Prozent und mehr des eingesammelten Kapitals der Anleger. Eine Aufklärung des Anlegers erfolgt nach unseren Erkenntnissen nur sehr selten. Die meisten Mandanten wundern sich, warum die versprochenen Renditen nicht eintreten.“

„Anleger des Nordcapital Immobilienfonds Niederlande 8 glaubten lange Zeit an ein sicheres und profitables Investment. Im Jahr 2006 investierten überwiegend Privatanleger insgesamt 19,5 Millionen Euro Kommanditkapital. Daneben wurden zusätzliche 26,4 Millionen Euro Kredite bei Banken aufgenommen um ein Bürogebäude in Amsterdam (Niederlande) für 40,9 Millionen Euro zu erwerben.“ erläutert Petersen. „Das Verhältnis aus Eigen- und Fremdkapital war aus meiner Sicht bereits bei Auflage des Fonds kritisch und hätte jedem Anleger erläutert werden müssen.“

Helge Petersen empfiehlt daher: „Lassen Sie im Zweifel Ihre Beteiligung durch einen fachkundigen Rechtsanwalt prüfen.“


Für weitere Fragen zum Thema steht Ihnen das Team der Kanzlei Helge Petersen & Collegen gerne zur Verfügung.
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