König & Cie. Renditefonds 75 Schiffahrts Investment I

König & Cie. Renditefonds 75 Schiffahrts Investment I – die letzte Fahrt der Anlegergelder und ein Todesfall

Laut NDR war der spätere Verkauf der „KING JUSTUS“ zum Abwracken nach Südasien „anscheinend schon mit eingeplant, als König & Cie. die Finanzierung mit der Landesbank NordLB aus Hannover festschrieb“. Das Schiff war im Rahmen der geschlossenen Beteiligung › Erste Schiffahrts Investment GmbH & Co. KG – König & Cie. Renditefonds 75 Schiffahrts Investment I ‹ erworben worden. Finanziert wurde die Beteiligung unter anderem durch Gelder von deutschen Anlegern, um ohne große Bankredite günstig Schiffe am Markt zu erwerben und eine gute Charter ohne teure Kredite zu erwirtschaften. Nun wurde die King Justus in Indien verschrottet – dabei starb nach Recherchen des NDR ein Arbeiter. Radiobeitrag mit Fachanwalt Helge Petersen

  • „Die Beteiligung ist zur doppelten Tragödie geworden: In Deutschland wurden Gelder zur Altersvorsorge in einem wirtschaftlich hochgefährlichen Investment verbrannt und in Westindien musste ein Mensch an der „Resteverwertung zur Darlehenstilgung“ sterben,“ resümiert Rechtsanwalt Helge Petersen. Die Risiken solcher Schiffsbeteiligungen werden oft verschwiegen. Hier wich die tatsächliche Entwicklung der Beteiligung erheblich von den Werbeversprechungen im Prospekt und den Broschüren ab: So hatte der bereits 2008 aufgelegte Fonds erst im Jahr 2012 geschafft, zwei Schiffe zu erwerben, die MS „KING JULIUS“ und die MS „KING JUSTUS“ aus dem Jahre 1995.

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    Abb. ähnlich King Justus
    (Foto: © fresh_water – Fotolia.com)

Die Finanzierung erfolgte allerdings über ein Darlehen bei der NordLB. „Damit war der Traum einer reinen Eigenkapitalfinanzierung bereits am Ende und den Einstieg der Bank stieg das Totalverlustrisiko ungemein“, so Helge Petersen, Fachanwalt für Banken- und Kapitalmarktrecht.

Die Fonds-Gesellschaft zeigte sich allerdings optimistisch. Hierzu auf S. 6 des Prospektnachtrags 5:
„Hinsichtlich der zukünftigen Vercharterung wird davon ausgegangen, dass die Schiffe unter anderem aufgrund der vielseitigen Einsetzbarkeit für Charterer interessant sein werden.“

„Durch die Finanzierung konnte nun die Bank vorrangig die Masse verwerten“, so Rechtsanwalt Helge Petersen, „die Anleger, die seit 2008 auf eine Rendite warteten, müssen sich hinten anstellen“. Nach den Recherchen des NDR wurde das Schiff am Schiffsfriedhof von Alang verschrottet.

Rechtsanwalt Helge Petersen rät bei Schiffsbeteiligungen generell zur Prüfung des Einzelfalls, um Schadensersatzansprüche auch in mutmaßlich „hoffnungslosen“ Fällen durchzusetzen.

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