Investition in das Grundnahrungsmittel Weizen bescherten den ehemaligen Landwirt Ernst B. herbe Verluste
Die Kanzlei Helge Petersen & Kollegen vertritt Herrn Ernst B. aus E. in einem Fall einer Rohstoffinvestition in Weizen gegen die Commerzbank AG. Der Fall zeigt, dass eine Rohstoffinvestition mit vielen Risiken verbunden sein und im Einzelfall ein Totalverlust drohen kann.
Herr Ernst B. ist ehemaliger Landwirt wollte im Jahr 2008 in den Rohstoff Weizen investieren. Er wusste, dass der Weizenkurs schwanken kann, ein Totalverlust angesichts des weltweiten Bedarfes am Lebensmittel aber ausgeschlossen ist. Aus diesem Grunde meldete sich Ernst B. bei der Commerzbank AG und lies sich zu der Investition in Weizen beraten. Im Ergebnis erfolgte die Investition entgegen seines Wunsches nicht direkt in den Rohstoff Weizen, sondern in das Zertifikat ABN AMRO Bank N.V. Quanto Zertifikat (WKN: ABN3HS; ISIN NL 0000417111) zu knapp EUR 33.000,00. Das Finanzprodukt Zertifikat hat besondere Voraussetzungen und speziellen Risiken, die Herrn B. aber nicht im Beratungsgespräch dargestellt wurden. Während der Kurs des Rohstoffes Weizen also stabil blieb, fiel der Kurs des Zertifikates stark ab und lies Ernst B. einen erheblichen Verlust erleiden.
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In der Beweisaufnahme gibt der Berater der Commerzbank AG zu: „Ich habe seinerzeit nicht darauf hingewiesen, dass der Preis des Zertifikats fallen könnte, obwohl der Preis des Weizens eventuell sich stabil entwickeln würde.“
Das Landgericht Itzehoe entschied dennoch nicht positiv für Herrn B. Die Rechtsangelegenheit ist nun in der Berufung und liegt dem Schleswig-Holsteinischen Oberlandesgericht vor.
In der Werbung und Anlageberatungen werden solche Rohstoffinvestments (insbesondere geschlossene Beteiligungen, Direktbeteiligungen) häufig unter Hinweis auf eine Rendite von 8-14% und unter Bezugnahme auf den ökologischen Gesichtspunkt Naturschutz angeboten. Seit über zwei Jahren erlebt die Finanzbranche einen Boom mit einer Investitionswelle in Rohstoffen. Für viele Investoren sind diese Aspekte sehr attraktiv. Es lockt eine hohe Rendite bei gleichzeitiger ökologischer Investition. Dabei sollten sich die Investoren aber auch der Risiken der Rohstoffinvestments bewusst sein.
Die Investoren sollten sich insbesondere Fragen, wie hoch die Erträge tatsächlich sind, wann die Erträge gezahlt werden, wie lange die Beteiligung läuft, wie entwickelt sich die Branche und welche Erfahrungen haben Geschäftsführer und Initiatoren.
Bei Fragen zu Rohstoffinvestitionen wenden Sie sich bitte an Rechtsanwalt Bauer.
Martin Bauer
Telefon: 0431 – 260 924 29
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