Nach NDR Recherchen ist es belegt, das die Postbank in den vergangenen Jahren tausende Kunden falsch beraten hat und diese Millionen an Euro Vermögen verloren haben.
Nachdem der Sender die Postbank vor einigen Wochen mit den vorliegenden Erkenntnissen konfrontierte, versprach diese, sich zügig und konsequent jedem Fall anzunehmen und im Sinne der Kunden zu entscheiden. Doch nun scheint das Interesse der Bank an einer Sicherung des status quo größer zu sein als das Interesse am Anliegen der Kunden. Bis heute gibt es laut NDR, Schleswig-Holstein Magazin, keine keine Reaktion seitens der Bank.
Die Bank folgt scheinbar einem fragwürdigen Credo: Sie zahlt nur, wenn der Druck so groß wird, dass eine Lösung unausweichlich wird. Doch auch hier ist Vorsicht geboten. Die Vergleichsangebote der Postbank gleichen laut Dirk Unrau von der Schutzvereinigung Wertpapierbesitz Knebelverträgen, die den Kunden bei Abschluss u.a. einen „Maulkorb“ verpassten.
Die Vergleichsverhandlungen wie z.B. die mit der Kanzlei Helge Petersen & Collegen hat die Postbank abgebrochen, um die Kunden nun direkt zu kontaktieren. Fachanwalt Helge Petersen dazu: „Der einseitige Abbruch der Vergleichsverhandlungen durch die Postbank ist ein Skandal und trifft letztlich die Anlegerinnen und Anleger. Hier wird eine Kanzlei abgestraft weil sich nicht mit unbedingten Vergleichen zu Lasten ihrer Mandanten abspeisen lässt, sondern zum Unmut der Postbank immer wieder nachhakt und die Ergebnisse zu verbessern sucht. Die Postbank hat sich mit dem Ende der Verhandlungen selbst einen Bärendienst erwiesen, weil nun eine Flut von Klagen über sie hereinbricht.“
An dieser Stelle noch einmal zur Erinnerung: es geht laut den Medieninformationen um eine Schadenssumme von 1,3 Milliarden Euro. So gesehen könnte das Jahr 2013 für die Postbank noch ein unangenehmes Ende nehmen, denn nach Informationen des NDR sollen noch bis Ende des Jahres mehr als 600 Verfahren, BaFin-Beschwerden und Klagen gegen die Postbank eingereicht werden.